Das Land der Kraniche

Foto Kraniche

Foto Kraniche

Im zeitigen Frühjahr hört man die Rufe der Kraniche, die ihre Brutplätze, meist auf Bülten der Brüche und Moore, beziehen. Mit über 350 Brutpaaren im Biosphärenreservat wird hier die größte Siedlungsdichte Mitteleuropas erreicht.

Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrradtour von Falkenberg zum Ökodorf Brodowin (ca. 15 km) durch das NSG Niederoderbruch und dem ältesten Flächennaturschutzgebiet Deutschlands, dem 1064 ha großen Plagefenn. Mit etwas Glück kann man hier einige der seltensten Brutvogelarten Deutschlands wie Schreiadler, Schwarzstorch, Zwergschnäpper, Mittelspecht, Wachtelkönig und Waldwasserläufer beobachten. Charakteristische Arten sind auch Rotwild, Fischotter, Biber sowie Amphibien wie Moor- und Laubfrosch. Gelegentlich durchstreifen aus Polen herüberwechselnde Wölfe das Gebiet, ohne allerdings bisher sesshaft zu werden.

Das Ökodorf Brodowin selbst ist weit über die Grenzen Brandenburgs durch einen der größten Ökolandwirtschaftsbetriebe Europas bekannt geworden (www.brodowin.de). Der Brodowiner Landwirtschaftsbetrieb ist einer der Forschungsschwerpunkte der Region (Näheres unter www.naturschutzhof.de). Zu den hier teilweise mit Telemetrie untersuchten Arten gehören Feldhase, Feldlerche, Grauammer, Neuntöter, Sperbergrasmücke und Rotbauchunke.

Etwa 30 % der Landwirtschaftsflächen des Biosphärenreservats werden bisher bereits ökologisch bewirtschaftet. Auch hierdurch lässt sich die hohe Brutdichte seltener Vogelarten wie Weißstorch, Kranich, Rot- und Schwarzmilan, Wespenbussard, Baumfalke usw. erklären. Mehrere Vogelarten haben hier sogar die bisher größte bekannte Brutdichte Deutschlands.

Zu einem weiteren Höhepunkt bei dieser Tour zählt das Baden im klaren Wasser des  großen Parsteiner Sees, mit etwa 10 km Länge und 6 m Sichttiefe.

Bei der Rückfahrt nach Falkenberg  kann man in den Abendstunden mit etwas Glück den seltenen Wachtelkönig, der zu den absoluten Raritäten in Deutschland gehört, zwischen Liepe und Falkenberg an mehreren Stellen hören.

Bemerkenswerte Röhrichtbewohner an den Ufern der Gewässer des Niederoderbruchs sind kleines Sumpfhuhn, Tüpfelsumpfhuhn, Blaukehlchen sowie in großer Zahl Rohrschwirl, Drosselrohrsänger und Bartmeise. In den Ufergehölzen singen Sprosser und Beutelmeise. Die Graugans ist allgegenwärtig im gesamten Gebiet. Im Winterhalbjahr kommen Zehntausende von Saat- und Blässgänsen aus ihren nördlichen Brutgebieten dazu.